Ende 40er Jahre - Früher Vorgänger

Schoeps wurde im Jahre 1948 gegründet.

Dies scheint das älteste erhaltene Mikrofon zu sein, das bei SCHOEPS hergestellt wurde. Es wurden mindestens drei dieser "Mikrofon-Flaschen" hergestellt, wahrscheinlich für den Einsatz mit den zwölf Tonbandgeräten, die die Firma in den Jahren 1948-50 herstellt hat. Die Kapsel hatte eine Kugelcharakteristik bei tiefen und mittleren Frequenzen, wurde aber in den oberen Mitten und Höhen durch den Druckstau am kugelförmigen Kapselkopf gerichteter. Die Verstärkerschaltung wurde von Dr. Küsters entworfen, wobei zwei Telefunken VC 1 Trioden-Vakuumröhren verwendet wurden.

Durchmesser: ca. 80mm, Länge: ca. 320mm

Dieses Mikrofon ist in unserem Museum ausgestellt (wie auch viele andere auf dieser Seite).

1950 - Das CMV 50/2

Von diesen großen Mikrofone wurden etwa zwei Dutzend hergestellt, um die neue CM 50/6-Kapsel zu demonstrieren. Ihr Frequenzbereich umfasste fast eine Oktave mehr als alle anderen damals verfügbaren Studiomikrofone. Sie wurden allerdings nicht verkauft, sondern als "Proof of Concept" an Aufnahme- und Rundfunkstudios sowie Musikhochschulen ausgeliehen. Damals wollte man bei SCHOEPS noch keine kompletten Mikrofone herstellen, sondern sich auf die Mikrofonkapsel spezialisieren.

Durchmesser: 70 mm,  Länge 280 mm.

1951 - Das CM 51/3

1951 kommt eine neue Röhre, die EF 94 (6AU6) von Telefunken auf den Markt. Zusammen mit einem kleinen Ausgangsübertrager erlaubt das, die Abmessungen des Mikrofons auf einen Durchmesser von 35mm und eine Länge von nur 240mm zu verringern.

Die Kapsel hat eine Bajonett-Kupplung und kann um ca. +/- 30° geneigt werden.

1952 - Das M 201

Um die Abmessungen des Mikrofons weiter zu verringern werden der Ausgangsübertrager und einige elektronische Bauteile außerhalb des Mikrofons in einem schwarzen Gehäuse in das Mikrofonkabel eingeschleift. Das führte zu dem kleinsten damals verfügbaren Mikrofon (Länge. 140mm, Durchmesser: 23mm).

Zum ersten Mal werden unsere Kapseln auf das Verstärkerteil aufgeschraubt (an Stelle der Bajonett-Kupplung).

Das M 201 war auch mit einer Zwei-Wege-Kapsel erhältlich, einer kleineren mit Kugelcharakteristik und einer größeren mit Acht-Charakteristik. Die Charakteristik des Mikrofons konnte zwischen Kugel und Niere umgeschaltet werden, indem man die Acht zur Kugel hinzu- oder abschaltete.

1953 - Das CM 51

Durchmesser: 35mm
Länge: 160mm

Verschieden, über ein Bajonett montierte Kapseln sind verfügbar:

  • CM 51/7 – Kugel
  • CM 51/N9 – Niere
  • CM 51/U – umschaltbar (Kugel/Niere)

  • S/G 51/9 – elastische Aufhängung
  • CMN 51/9 – Netzteil
  • CMKV 51/9 – Mikrofonkabel

1955 wurde die französische Version (CM 51F) mit Sogie-Stecker gefertigt.

1954 - Das M 221

Das M 221 A kam 1954 auf den Markt. Es nutzte die besonderen Eigenschaften der neu entwickelten Röhre AC701 von Telefunken. Erstmals konnten Mikrofone mit nur 20mm Außendurchmesser gebaut werden.

Das M 221 A Modell wurde nur in geringer Stückzahl für ein paar Monate gebaut, bis es zum verbesserten 'B' Modell überarbeitet wurde. Offensichtlichster Unterschied war die mechanische Kapseladaption. Das M 221 A hatte ein innenliegendes Grobgewinde, das M 221 B ein außenliegendes Feingewinde, das bis heute in der SCHOEPS Colette-Serie zum Einsatz kommt.

Da die Verschaltung der AC701 Röhre in beiden Modellen sehr ähnlich war, kann das neue Netzteil NTM 221 für beide Varianten verwendet werden.

1960 - Die CM 60 Serie

Diese Serie folgte der CM 61-Serie und basierte auch auf der Lorenz EF 94-Röhre. Die Mikrofone wurden sowohl von Telefunken als auch von Schoeps vertrieben, und Strässer (Stuttgart) verbaute die Sprachniere in zahlreichen Beschallungssystemen.

Die Mikrofone wurden nach ihren Kapseltypen bezeichnet:

  • CM 63: Kugel (Diffusfeldentzerrt)
  • CM 64: Niere
  • CM 640: Sprachniere
  • CM 65: umschaltbare Kugel/Niere
    (Die Richtcharakteristik lässt sich durch Drehen des Kapselkopfes umschalten)
  • CM 65 S: umschaltbare Kugel/Niere mit einem Kapselkopf, der sich drehen und schwenken lässt
  • CM 66 [D]: drei Richtcharakteristiken
    (die "D"-Version hatte ein umschaltbares 15-dB-Pad eingebaut)

Das Netzteil für diese Serie war das Modell N 60 B. In den späten 60er Jahren wurde die Transistor-Serie CM 60 T entwickelt, die mit den Netzteilen und Kabeln dieser Serie kompatibel war.

1964 - Das CMT 20

Das erste phantomgespeiste Mikrofon der Welt

Das im Jahre 1964 herausgebrachte Mikrofon CMT 20 war ein Meilenstein für die Firma: das erste transistorisierte, phantomgespeiste Kondensatormikrofon der Welt. Es wurde mit 8,5 Volt gespeist, wobei der Plus-Pol an Masse lag. Heute werden bei nahezu allen am Markt befindlichen Kondensatormikrofonen rauscharme FETs als Impedanzwandler in den Eingangsstufen verwendet, aber solche Bauteile gab es zu jener Zeit nicht. Die einzige Möglichkeit, das Rauschen zu minimieren lag in der Verwendung von einem HF-Schaltkreis in dem die Kapsel das Trägersignal modulierte.

Das CMT 20 hatte eine übertragerlose, symmetrische Ausgangsstufe mit Koppelkondensatoren. Später in demselben Jahr kam eine verbesserte Version, das CMT 200, heraus. Auch dieses war phantomgespeist (jetzt, im Hinblick darauf, dass das zur Studio-Norm werden sollte, mit 9 – 12 Volt) und sein Ausgang war ebenfalls übertragerlos, aber dieses Mal direkt gekoppelt. Eine ähnliche Schaltungsarchitektur findet sich bis heute in allen SCHOEPS-Mikofonen.

1965 - Die CMT 3- / 4- / 5- Serie

Übergang von der Nickel- zur Mylar-Membran

Nur ein Jahr später wurden die transistorisierten Kondensatormikrofone der CMT 3-/4-/5-Serie entwickelt. Da jetzt Feldeffektransistoren in der für hochwertige Mikrofone notwendigen Qualität verfügbar waren, kam mit dieser Serie bei den transistorisierten Mikrofonen der Übergang von der HF-Technik zu der überlegenen Linearität der Audio-NF-Technik. Zur gleichen Zeit wurden die bisherigen Metallmembranen durch spezielle Mylar-Folien mit verbesserter Beständigkeit ersetzt.

Die verfügbaren Kapseln behielten ihre Typenbezeichnung bei: Das CMT war erhältlich als Kugel (z.B. CMT 52), universelle Niere (CMT 54), Nahbesprechungs-Niere (CMT 540), Superniere (CMT 541) und als umschaltbare Kugel/Niere (CMT 55) sowie Kugel/Niere/Acht (CMT 56), jeweils mit nur einer Membrane.
Die Kapseldaten lagen eng bei denen der heutigen Kapseln MK 2S, MK 4, MK 40, MK 41, MK 5 und MK 6.

Mikrofone der CMT-Serie wurden bis in die ’80-er-Jahre gebaut.

1969 - CMTS

Die Stereo-Mikrofone CMTS 301 und 501 von SCHOEPS waren für koinzidente Stereoaufnahmen konzipiert. Mit ihren gepaarten, dreifach umschaltbaren Kapseln waren sie ideal für XY-, Blumlein- und MS-Stereo-Aufnahmen.

Bei der Anwendung dieser Aufnahmetechniken erreicht ein großer Teil des Direktschalls das Mikrofon aus Richtungen deutlich außerhalb von dessen Achse. Daher ist ein möglichst ebener, gleichförmiger Frequenzgang aus allen Einfallsrichtungen für gute Aufnahmeresultate erforderlich. Genau diese Eigenschaft ist typisch für SCHOEPS-Mikrofone. Großmembran- und/oder Doppelmembranmikrofone kommen an diese Qualitäten nicht heran.

Ein besonderer Vorzug von Nierenmikrofonen mit einer Membran ist ihre auch bei tiefen Frequenzen unveränderte Richtcharakteristik. Daher können sie auch hier jene Unterschiede zwischen den Kanälen einfangen, die so kritisch für die räumliche Wahrnehmung sind. Hingegen tendieren Stereo-Aufnahmen, die mit koinzidenten Doppelmembran-Nieren gemacht wurden, dazu, bei tiefen Frequenzen monofon zu werden.

Das CMTS wurde auch noch ein Jahrzehnt nachdem die übrige CMT-Serie eingestellt wurde, nachgefragt und produziert.

1973 - Die berühmte Colette-Serie

bis heute hergestellt

1973 wurde die Colette-Serie herausgebracht. Es handelt sich um das umfangreichste und vielseitigste Mikrofonsystem das je erdacht wurde. Die „Aktiven Colette-Rohre“ sind Millionen bekannt, die im Fernsehen die Drei Tenöre gesehen haben oder „Les Miz“. Sie werden auch im deutschen Bundesrat verwendet. Das „Aktive Kabel“ wird im Film- und Fernsehbereich ebenfalls häufig in versteckten Anwendungen im Film, Fernsehen, auf Theaterbühnen oder Konzert- und Opernhäusern verwendet (aber nicht gesehen). Das ist möglich, weil der Mikrofonverstärker von der Kapsel getrennt werden kann, wodurch der sichtbare Teil des Mikrofons deutlich kleiner wird. Heute wird dieses modulare Mikrofonsystem von anderen „nachempfunden“, aber SCHOEPS bietet weiterhin die umfangreichste Palette von Wandlern und Zubehör an.
In diesem Jahr wurde die MK 26 zur MK 6 weiterentwickelt. Ein Jahr später kam die MK 5 heraus, eine zweifach umschaltbare Kapsel (Kugel/Niere) mit verbesserter Höhenwiedergabe. Die MK 5 ist immer noch im Katalog zu finden.

Alle Kapseltypen wurden über die Jahre verbessert. Heute umfasst die Colette-Serie 20 Kapseln, sechs Mikrofonverstärker (analog, digital, batteriegespeist, für Taschensender, Röhrenversion), Aktives Zubehör (wie Mikrofonrohre, Filter, Schwanenhälse, Tischmikrofone, Kabel) und Zubehör (wie elastische Aufhängungen, Hängevorrichtungen, Klammern, Stative, Instrumentenadapter, Popp- und Windschutze) sowie Stereo-Mikrofone und Zubehör für Stereo und Surround.

Hier finden Sie eine detaillierte Beschreibung der Colette-Serie.

1976 - ORTF Stereo Mikrofon MSTC

Das Stereomikrofon MSTC wird vorgestellt. Es entspricht dem sogenannten ORTF-Prinzip. Wann immer Stereoaufnahmen mit nur zwei Kapseln gefordert sind, verdient dieses Verfahren ganz besondere Aufmerksamkeit.

1990 - KFM 6

Die Kugelflächen-Aufnahmetechnik ist eine Zweikanal-Stereotechnik, die weder koninzident (wie XY oder MS) noch im herkömmlichen Sinne ausgedehnt ist (wie AB). Sie ist zwischen Trennkörper-Sterefonie (Jecklin-Scheibe) und Äquivalenz-Sterefonie (ORTF) angesiedelt und arbeitet mit zwei Druckempfängern (Kugeln), die durch einen akustisch harten Trennkörper voneinander getrennt sind. Die Wandler sind in die Oberfläche der Kugel integriert.

Obschon die Kugel nahezu die Größe eines menschlichen Kopfes hat und die Wandler ähnlich positioniert sind wie die Ohren am menschlichen Kopf, sind Kugelflächen-Aufnahmen – im Gegensatz zu Kunstkopf-Aufnahmen – vor allem für Lautsprecher-Wiedergabe gedacht. Bei optimaler Platzierung des Mikrofons können Kugelflächen-Aufnahmen einen natürlichen Klang sowie überraschend gute Tiefe und Räumlichkeit bieten, gepaart mit einer beeindruckenden Tiefenwiedergabe und guter Lokalisation.

1994 - CCM-Kompaktmikrofone

1994 wurde die Miniaturisierung, die mit Aktiven Kabeln und Rohren schon erreicht wurde, noch weiter perfektioniert. Mit den CCM-Kompaktmikrofonen wurden die kleinsten, je gebauten klassischen Kondensatormikrofone ohne Elektret und mit symmetrischem Ausgang vorgestellt. Die Elektronik der CCM-Serie basierte anfangs auf einem aufwändigen Hybridbauweise, später wurde eine moderne StarrFlex-Technologie eingesetzt.
Ab dem ersten Tag waren die Eigenschaften der miniaturisierten Elektronik der eines großen CMC 6-Verstärkers ebenbürtig.

1998 - PolarFlex

Die wesentlichen klanglichen Unterschiede zwischen Kondensatormikrofonen gleicher Nenn-Richtcharakteristik beruhen – neben dem Frequenzgang – darauf, dass die Richtcharakteristik nicht im gesamten Übertragungsbereich beibehalten wird. Besonders bei den Tiefen und Höhen weicht sie vom Ideal ab. Eigentlich ist dies unerwünscht, aber in der Praxis lassen sich daraus einige Vorteile ableiten (z.B. Anpassung an die Raumakustik).

Diese waren vor dem Polarflex nur begrenzt beeinflussbar, da Veränderungen lediglich durch die Wahl eines anderen Mikrofons möglich waren. Mit dem DSP-4P-Prozessor aber können sowohl weitgehend ideale (=frequenzunabhängige) Richtcharakteristiken als auch nahezu beliebige Frequenzabhängigkeiten eingestellt werden

2003 - Doppel-MS

Doppel-MS ist eine neue, auf drei Mikrofone erweiterte Version der koinzidenten Zweikanal-Technik, die von Alan Blumlein 1931 ausgedacht und dann in den ’50-ern von Lauridsen in die Praxis umgesetzt wurde. Die ursprüngliche Technik setzte ein nach vorne weisendes Mikrofon mit einer beliebigen Richtcharakteristik ein, sowie eine seitlich orientierte Acht. Eine Matrix für die Summen- und Differenzbildung setzte die Signale in Links-Rechts-Stereo um. Dieser Ansatz bot volle Mono-Kompatibilität sowie die Möglichkeit, Hall und Abbildungsbreite einer Stereoaufnahme (auch nachträglich) anzupassen, wenn auch nicht unabhängig voneinander.

Durch ein drittes, nach hinten weisendes Richtmikrofon und eine zweite Matrix, die das Signal des dritten Mikrofon und der gemeinsamen Acht bearbeitet, erhält man Surround-Aufnahmen mit hervorragender Lokalisation und einem guten räumlichen Eindruck. Bei Zweikanal-Stereofonie mit dieser Anordnung können Hall und Stereobreite sogar getrennt voneinander eingestellt werden.

SCHOEPS hält für das Doppel-MS-Aufnahmeverfahren mit speziellen Mikrofonsets, Zubehör und Computer-Software ein breites Angebot bereit.

2005 - Das Richtrohr CMIT 5

Richtrohre sind eine Kombination eines richtenden Mikrofons mit einem gelochten Interferenzrohr. Hierdurch wird im mittleren und oberen Frequenzbereich seitlich einfallender Schall weiter unterdrückt, und dadurch die Richtwirkung erhöht. Dieses Prinzip wurde in den frühen '50-ern von Günther Kurtze und Konrad Tamm erfunden.

Das CMIT 5 U ist ein qualitativ besonders hochwertiges Richtrohr, das SCHOEPS mit großem Aufwand entwickelte. Es vermeidet die bekannten Nachteile vergleichbarer Mikrofone weitgehend: Es hat deutlich gleichmäßigere Frequenzgänge bei schrägwinkligem Schalleinfall, d.h. keine ausgeprägten Nebenzipfel, und seine Keule wird bei hohen Frequenzen nicht so schmal. Manche nennen es deshalb "das SCHOEPS unter den Richtrohren".

Nicht nur wegen seiner klanglichen Qualitäten, sondern auch durch seine Optik (blau) und sein besonders niedriges Gewicht fällt es auf.

2008 - MK 22

Die Richtcharakteristik OffeneNiere® ist zwischen der klassischen Niere und der Breiten Niere angesiedelt. Sie ist eine spezielle Variante der Niere, die bei guter Richtwirkung einen sehr natürlichen Klang erreicht.

Die langjährige Erfahrung vieler Tonmeister bei der Arbeit mit den verschiedenen SCHOEPS Nierentypen spielte bei der Entwicklung eine große Rolle. Oft wird die MK 4 als das Referenzmikrofon auch für schwierige Aufnahmesituation herangezogen. Als Alternative kann die MK 21 (Breite Niere) eingesetzt werden, wenn die Aufnahmesituation eine geringere Richtwirkung erlaubt, z.B. für die erste Streichergruppe oder das Solo-Piano. Diese Kapsel wird aufgrund ihres der Kugel ähnlichen Klangcharakters und des weniger ausgeprägten Nahheitseffekts geschätzt. Es entstand nun der Wunsch nach einem Mittelweg, also einer Kapsel, die die Eigenschaften der oben beschriebenen Kapseln in sich vereint. Das Ergebnis ist die MK 22 OffeneNiere®.

2009 - ORTF Surround und ORTF-3D

Diese beiden Techniken wurden von Schoeps entwickelt und umgesetzt. Die "ORTF Surround"-Technik ist ein 4-kanaliges System für die Aufnahme von Surround-Atmo. Seine klanglichen Eigenschaften sind dem bekannten, von Günther Theile entwickelten "IRT-Kreuz" sehr ähnlich.
Die Entwicklung der "ORTF Surround"-Technik wurde notwendig, weil die Anwendung einer laufzeitbasierten Mehrkanal-Stereofonie im Fußballstadion (für die WM 2010) gefordert wurde. Deshalb wurde ein robuster Windkorb entwickelt, der mit seiner eingebauten Heizung, die über das Audio-Multicore elegant gespeist wird, dauerhaft in der Arena hängen kann. Es wird heute oft als Atmo- oder Hauptmikrofon in vielen Arenen verwendet.

Die Weiterentwicklung dieses Prinzips für 3D-Audio stellt die ORTF-3D-Technik dar. Sie wurde erstmals in 2014 bei der WM getestet und in 2016 als Produkt mit Windkorb angeboten. Die ORTF-3D Technik wurde bald auch für andere 3D-Anwendungen verwendet und somit zu einem Standard für Atmoaufnahme für 3D-Audio und VR. Die ORTF-3D-Technik ist dafür bekannt, einen offenen, angenehmen Raumklang zu erzeugen, was sonst mit großen Decca-Tree-artigen Laufzeitanordnungen möglich ist.

2010 - SuperCMIT

Mit dem SuperCMIT beginnt bei SCHOEPS ein neues Zeitalter. Bereits erfahren auf dem Gebiet der digitalen Technik im Mikrofon - ein Vorläufer des SuperCMIT war das “CMD 2” in 2006 - entwickelte man dieses digitale Mikrofon, das einen DSP mit einem speziellen Algorithmus zur Erhöhung der Richtwirkung enthält. 

Ausgangspunkt dieser Entwicklung war die Verfügbarkeit eines neuartigen Beamforming -Algorithmus der Fa. ILLUSONIC. Er ermöglicht erstmals ein adaptives Beamforming auf hohem klanglichen Niveau. Man erkannte das Potential dieser Technologie und entwickelte ein Zweikapselmikrofon mit digitaler Signalverarbeitung. Ausschlaggebend für den Erfolg des Projekts wurde die Idee, bei hohen Frequenzen wieder auf konventionelle Art und Weise Richtwirkung zu erzielen, um so Alias- und Artefaktprobleme des Algorithmus zu vermeiden. So arbeitet der Algorithmus im SuperCMIT nur unter 5 kHz und darüber wird nur das Signal eines Richtrohrelements verwendet. Dadurch wurde das SuperCMIT quasi zum digitalen großen Bruder des CMIT 5.

Das SuperCMIT war als Studie schon relativ weit gediehen, als ein Sportgroßereignis in 2010 anstand, bei der laute Plastiktröten (Vuvuzelas) ein großes Tonproblem zu werden drohten. Daraufhin beschleunigte man die Entwicklung und konnte rechtzeitig dafür sorgen, dass zumindest Ballgeräusche problemlos aufgenommen wurden. In den Jahren danach bis heute entwickelte sich das SuperCMIT zum beliebten Mikrofon im Filmtonbereich.

2014 - V4

Jeder Besucher des kleinen Mikrofonmuseums auf dem Firmengelände in Durlach bewunderte stets das alte CM 51/3 aus dem Jahr 1951, das in seinem wunderschönen blauen Körper und seinem edlen Kapselkopf optisch überzeugt. Als nun eine neue, moderne Kapsel für Studioanwendung auf der Agenda der Neuentwicklungen stand, erinnerte man sich an das alte Design.

Das V4 U erhielt eine neue, andersartige Kapsel auf Basis einer 33 mm großen Ringscheibe, die für eine allmähliche Bündelung bei hohen Frequenzen sorgt, ähnlich einem Großmembranmikrofon. trotzdem ist das V4 ein Kleinmembranmikrofon mit den damit verbundenen Eigenschaften.
Auch die Elektronik wurde aufwändig neuentwickelt, erstmals kam eine neues Schaltungsdesign mit Brückenendstufe zur Anwendung, das besonders hohe Schalldrücke verarbeiten kann.
Das Retrodesign sorgte anfangs für Diskussionen, wurde aber von den meisten begeistert aufgenommen. Das V4U vereint die für SCHOEPS typischen hervorragenden technischen Eigenschaften mit einem zeitlosen, klassischen Design.

2016 - MiniCMIT

Nach der Einführung des CMIT 5 im Jahr 2005 und des SuperCMIT in 2010 stellt das MiniCMIT eine konsequente Weiterentwicklung der CMIT-Serie auf Basis desselben akustischen Wandlers dar.
Die miniaturisierte Elektronik garantiert mit dem SCHOEPS RFI-Shield optimale Sicherheit vor Funkstörungen und beinhaltet einen festen, steilen LowCut für optimale Anwendung an der Angel ohne Klangeinbussen.

2019 - CMC1

Der Colette-Miniaturverstärker CMC 1 kombiniert die Vorteile unserer modularen "Colette"-Serie mit denen der kompakten, einteiligen CCM-Mikrofone. Der CMC 1 ist kompatibel mit allen MK-Kapseln und dem aktivem Zubehör und kann aufgrund seiner geringen Abmessungen anstatt eines Colette-Verlängerungskabels KC verwendet werden. Dadurch bietet es ultimative Vielseitigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Einstreuungen.

Die Schaltung des CMC 1 ist völlig neu. Bei 48-Volt-Betrieb ist sein maximaler Schalldruckpegel im Allgemeinen 4 dB höher als der eines CMC 6, während sein Ersatzgeräuschpegel gleich bleibt - und dabei wird nur halb so viel Strom benötigt. Die Ausgangsimpedanz des CMC 1 ist optimal niedrig (50 Ohm) und über den gesamten Audiobereich konstant.