MSTC
Als sich in den 1960er Jahren Stereo-LPs und UKW-Sendungen etablierten, verlor die 100-prozentige Mono-Kompatibilität an Bedeutung. Der französische Rundfunk ORTF – seit vielen Jahren SCHOEPS‘ größter Einzelkunde – entwickelte ein stereophones Aufnahmeverfahren mit zwei Kleinmembran-Nierenmikrofonen im Abstand von 17 cm, die um 110 Grad nach außen abgewinkelt sind. Die Experimente wurden mit den SCHOEPS-Mikrofonen M 221 B und dem CM 51/9 durchgeführt. Der ORTF-Ansatz bot eine größere Räumlichkeit als Koinzidenzmikrofontechniken sowie eine sehr gleichmäßige Verteilung der Phantomschallquellen über das Stereobild.
Das SCHOEPS MSTC war das erste Mikrofon, das speziell für diese Aufnahmetechnik entwickelt wurde. Es handelt sich um einen Zweikanalverstärker für Kapseln der Colette-Serie, bei dem die oben genannten Abstände und Winkel umgesetzt wurden. Er wird am häufigsten mit einem abgestimmten Paar Nierenkapseln MK 4 verwendet. Die neueste Version (MSTC 7, 2021) nutzt die aktualisierte Schaltung des CMC 1 Verstärkers.