Übertragungsbereich

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Übertragungsbereich

  • Untere Grenze: Abhängig vom Mikrofontyp - Üblicherweise geben Hersteller diese Daten unter Annahme eines Nahbesprechungseffektes an. Für eine genaue Beschreibung der Übertragungseigenschaften eines Mikrofons sollte besser der jeweilige Frequenzgang betrachtet werden.
  • Obere Grenze: -3 dB Grenzfrequenz
  • Neuere Werte können ggfs. von älteren Werten abweichen. Die Ursache hierfür sind kontinuierliche Material- und Elektronikänderungen der Mikrofone sowie Fortschritte in der Messtechnik in den letzten Jahren und Jahrzehnten.

Übertragungsbereich der Colette-Verstärker

  • Die Verstärker CMC 6 und CMC 1 sind im Allgemeinen für die Nutzung von Signalen bis 20 kHz konzipiert. Wenn der verwendete Vorverstärker sowie A/D-Wandler es zulassen und kein Rauschen hinzufügen, kann mit einem entsprechenden Filter der Pegel der axialen Mikrofonkapseln KMIT, MK 2, 2H, 2S, 2XS, 21, 22, 4, 41, 5, BLM 03 C so angehoben werden, dass sie bis weit über 50 kHz nutzbare Signale wiedergeben. Wir empfehlen ein Shelving-Filter mit Mittenfrequenz 40 kHz und 25 dB Gain. Die anderen Kapseln liefern oberhalb von 20 kHz keine nutzbaren Signale.

  • Der Verstärker CMC 6xt liefert in Kombination mit einer der axialen Mikrofonkapseln KMIT, MK 2, 2H, 2S, 4, 41, 5 einen nutzbaren Frequenzgang bis ca. 50 kHz.

  • Die Verstärker CMD 42 digitalisiert das Signal der Mikrofonkapsel in optimaler Weise, sodass der Pegel der axialen Mikrofonkapseln KMIT, MK 2, 2H, 2S, 2XS, 21, 22, 4, 41, 5, BLM 03 C mit einem entsprechenden Filter problemlos so angehoben werden kann, dass sie bis über 80 kHz (KMIT: 50 kHz) nutzbare Signale wiedergibt. Wir empfehlen ein Shelving-Filter mit Mittenfrequenz 40 kHz und 25 dB Gain. Alternativ ist im CMD 42 ist bereits ein "xt-Filter"-Preset enthalten, das für die Wiedergabe von Signalen bis 50 kHz geeignet ist.

Was ist der Übertragungsbereich?

Dieser Kennwert eines Mikrofons gibt in Form zweier Frequenzen - einer oberen und einer unteren Grenzfrequenz - den Bereich des Schallspektrums an, ich welchem das Mikrofon den Schall so in ein elektrisches Signal überträgt, wie es der gewünschte Zweck von ihm verlangt. Die Norm IEC 60268-4 ("Sound system equipment - Part 4: Microphones") schreibt hierzu, dass die Übertragung in diesem Bereich weniger als einen (selbst) festgelegten Wert von einem ebenfalls (selbst) festgelegten "Ideal" abweichen sollte. Die Definition ist also äußerst uneindeutig. 

Messung

Der Übertragungsbereich wird aus einer Messung des Frequenzganges in einem definierten Abstand gewonnen.

In der Praxis

Da jeder Mikrofonhersteller bzgl. des Übertragungsbereiches sowohl das Ausmaß der Abweichung vom Ideal, als auch das Ideal selbst je nach Belieben definieren kann, ist die Angabe des Übertragungsbereiches als Vergleichswert zwischen verschiedenen Mikrofonen und Mikrofonherstellern kaum zu gebrauchen. Der viel bessere und objektivere Kennwert zur Kennzeichnung der Übertragungseigenschaften eines Mikrofons ist der Frequenzgang, aus welchem letztlich auch der Übertragungsbereich abgeleitet wird.

Der Frequenzgang hängt bei einigen Mikrofonen vor allem für das tiefe Schallspektrum stark von dem Abstand zwischen Schallquelle und Mikrofon ab (siehe "Nahbesprechungseffekt" von Druckgradientenmikrofonen). Dadurch kann der Übertragungsbereich nicht eindeutig als untere Grenze bei einem festen dB-Wert angegeben werden. Diese Grenze würde sich bei einer Veränderung des Abstandes gravierend ändern. Einige Mikrofonkapseln, wie beispielsweise die MK 4VXP werden speziell für geringe Abstände zur Schallquelle entworfen und weisen eine absichtliche Tiefenabsenkung auf. Ein fester dB-Grenzwert im Frequenzgang, der üblicherweise bei einem Abstand von 1 m gemessen wird, wäre hierbei nicht zielführend. Man erhielte so eine untere Grenzfrequenz die über dem Teil des Schallspektrums liegt, in welchem die Mikrofonkapsel tatsächlich noch verwendet wird. Deswegen wird hier ein Grenze angenommen, welche bei einem anderen Abstand und durch die Nahbesprechung mit einer Verstärkung der Tiefen eine untere Grenzfrequenz von beispielsweise -3 dB erfüllen würde. Da auch hier der genaue Wert nicht vorgeschrieben ist, ist auch dann der Wert zu hinterfragen, wenn die zu messenden Abstände genau angegeben sind (wie im aktuellen Standard IEC 60268-4 der Fall).

Für das obere Ende des Schallspektrums bei einer Mikrofonaufnahme kann der Hersteller festlegen, bei welcher Abweichung relativ zum Pegel bei 1 kHz-Wertes die obere Grenze des Übertragungsbereichs definiert ist. Hier hat der Abstand für gewöhnlich einen vernachlässigbaren Einfluss auf den Frequenzgang, so dass diese Grenze tatsächlich etwas über die Übertragungseigenschaften des Mikrofons aussagen kann.

Da der Wert von -3 dB ist beim Übertragungsbereich von Lautsprechern oder Verstärkern eine gängige Größe ist, wurde für die technischen Daten von SCHOEPS ebenfalls -3 dB (relativ zum Wert bei 1 kHz) als obere Grenze für den Übertragungsbereich im Frequenzgang gewählt. Bei derjenigen Frequenz, bei welcher der Frequenzgang diese -3 dB Grenze schneidet, kann die obere Grenze abgelesen werden.